Frank Wessel

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1997 Konzert in Nendorf

Mitte 1996 wurden wir telefonisch gebeten, im darauf folgenden Jahr ein Konzert zu gestalten. Der Anrufer hatte unsere Seiten im Internet zufällig gefunden und war von der Präsentation so begeistert, daß er sich entschieden hatte, mit uns Kontakt aufzunehmen. Er bot an, die Anfahrt des Chores und den Transport der Anlage zu übernehmen, für die Unterbringung der Chormitglieder in Gastfamilien zu sorgen und den Auftritt sogar mit einem für unsere Verhältnisse reichlichen Honorar zu vergüten. Wir waren natürlich begeistert.

An der Stelle, wo der Anrufer seinen Namen und seine Telefonnummer nannte, hatte nur leider der Anrufbeantworter versagt. Die Ortsvorwahl begann mit 057... und der Name des Anrufers endete auf ...öschner, soviel ließ sich nur noch rekonstruieren. In mühseliger Kleinarbeit und mit diversen Telefonverzeichnissen auf CD war es schließlich möglich, die Anzahl der potentiellen Anrufer unter dieser Vorwahl auf eine Handvoll Personen einzuschränken und nach nur zwei Telefonaten war ein gewisser Uwe Döschner aus Stolzenau gefunden, der tatsächlich versucht hatte uns zu erreichen. Aus der Anfrage wurde nach kurzer Beratung eine Einladung, und wir standen nun vor der Herausforderung, unser erstes Konzert inhaltlich und musikalisch vorzubereiten.

Da es sich wie erwähnt um unser erstes und fast zweistündiges Konzert handelte, ist sicherlich verständlich, daß wir uns in zahlreichen Chor- und Bandproben intensiv auf die Konzertfahrt vorbereitet haben. Seit langer Zeit zum ersten Mal waren auch wieder Blech- und Holzbläser mit im Einsatz; ein weiterer Grund besonders viel und intensiv zu proben. Außerdem erfordert ein solches Konzert natürlich auch eine Moderation, die inhaltlich auf die Liedauswahl abgestimmt werden muß. Sehr viel mühselige Kleinarbeit also und absolutes Neuland für uns.

Ende Mai 1997 haben wir uns mit dem Bus Richtung Nendorf auf den Weg gemacht. Wir waren zunächst entsetzt, als wir feststellen mußten, daß die sehr kleine evangelische Kirche in Nendorf an einer Durchgangsstraße lag, Nendorf dem Namen Dorf wirklich gerecht wurde und rings umher nur vergleichbare Dörfer die Anfahrtsstrecke gesäumt hatten. Hier sollten wir ein Konzert spielen? Dafür der ganze Aufwand während der Vorbereitungszeit? Wir wurden zwar sehr herzlich empfangen, aber wir waren doch ein wenig skeptisch.

Um es kurz zu machen, wir sollten eines Besseren belehrt werden. Wenige Minuten vor Konzertbeginn füllte sich die Kirche mit einem Schlag und nachdem das anfängliche Eis gebrochen war, haben wir mit dem Publikum zusammen ein wunderschönes Konzert erlebt, an das wir uns noch sehr gerne erinnern. Die Mischung aus Konzert, gemeinsamem Singen und Informationen über den Chor kam sehr gut an. Das Publikum war - ohne falschen Stolz unsererseits - begeistert und wir waren es auch. Diese Begeisterung war noch Wochen nach unserer Heimfahrt bei den Chorproben spürbar. Außerdem war der Empfang, den uns Uwe Döschner und die Gastfamilien bereitet haben, so überwältigend, daß sich die Konzertfahrt auch in dieser Hinsicht gelohnt hat. Aus dem Aufenthalt in den Familien haben sich einige nette Kontakte entwickelt, die immer noch bestehen.

Die Abende in den Gastfamilien müssen lange gedauert haben, jedenfalls ließen die Gesichter der Chormitglieder am Sonntag Morgen darauf schließen. Zum Schrecken einiger unserer Mitglieder waren wir noch gebeten worden, am Sonntag Morgen bei der Gestaltung des regulären Gottesdienstes in Sankt Jacobi in Stolzenau mitzuwirken und einige Lieder a capella zu singen. Und das nach einer so kurzen Nacht...

Unmittelbar vor der Abfahrt aus Nendorf hat Uwe Döschner uns dann erneut eingeladen, im folgenden Jahr in der Kirche in Stolzenau erneut ein Konzert zu spielen.